Ein Krimi Noir aus Hannover – mit Berliner Obertönen. Autor Jakob Nolte kommt aus Barsinghausen und lebt in der Bundeshauptstadt, man kennt ihn vor allem durch seine erfolgreichen Theaterstücke. Hannover mal von unten – kritisch und witzig und auch ein bisschen absurd.
Polizeikommissarin Rita Aitzinger liebt es, morgens aufs Wasser zu schauen. Ihr Leichenfund im Ihmepark passt da nicht wirklich: der Tote lehnt an einem Baum, mit Kopfhörer in den Ohren und einem PopSong in Dauerschleife, Inlineskates an den Füßen. Ein Student der Geisteswissenschaften, der in einer WG in Linden gewohnt hat, wie rasch ermittelt wird. Rita und ihr Kollege Ilia Schuster begeben sich auf Spurensuche: nicht nur in Dating-Apps, sondern auch in der WG, in Hamburg bei einer Ex-Freundin und überhaupt in Milieus, die man so von Hannover nicht kennt, oder doch? Natürlich kommen noch weitere Fälle hinzu, alles ist schwierig und verwickelt.
Ein irgendwie klassischer Krimi und doch nicht, mit Popelementen, ziemlich vielen Dialogen von scharfem Witz, viel Feminismus und natürlich auch ein bisschen kriminellem Klatsch aus der Hannover. Polizei und manche Berühmheit der Stadt kommen nicht gut weg, und die Pathologie der MHH ist ziemlich zynisch drauf.
Man spürt die Liebe des Autors zum Theater…
Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy
Das Leben ist nie einfach, auch nicht auf dem Land. Aber für Kinder kann es das Paradies sein. Davon erzählt die britische Autorin Sadie Jones auf stilsichere Weise.
Und davon, wie Lebensträume sich verändern können.
Zu Beginn des Romans, der sich über einen Zeitraum von fünf Jahren erstreckt, sind Amy und Lan sieben Jahre alt und leben auf dem ehemaligen Bauernhof Frith irgendwo im Westen Englands, den ihre Eltern mit Freunden mit viel Mühe und wenig Geld hergerichtet haben: ein kleines Paradies. Mit Truthähnen, Hühnern, Kätzchen, Lämmern und Schweinen und am Ende sogar einer Kuh. Zu viel Lust auf Hofarbeit haben die Erwachsenen allerdings nicht und müssen ohnehin noch anderen Jobs nachgehen, denn trotz aller gekochter Marmelade oder selbstgemachter Seifen ist es klamm mit dem Geld. Und auch ein Bed-and-Breakfast-Angebot in einer umgebauten Scheune mit Häckselklo und ohne Internet bringt nicht den Umsatz. Doch die Kinder, aus deren Perspektive hier abwechselnd erzählt wird, sind glücklich und ziemlich frei, stellen allerhand Blödsinn an und haben viele Möglichkeiten, die Welt und Natur zu entdecken. Und mit der Zeit feine Sensoren zu entwickeln für die Welt der Erwachsenen, die so einfach nicht zu sein scheint.
Ein anekdotischer Roman, komisch, direkt, sehr unterhaltsam mit vielen witzigen Dialogen und irgendwie auch lehrreich: Bullerbü gibt es nicht mehr.
Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy
24.09.2024 (Do), 19.30 Uhr –in unserer Veranstaltungsetage
Deborah Harkness mit ihrem Buch „The Black Bird Oracle„
Moderation und deutsche Stimme stehen noch nicht fest.
Dunkle Magie, gefährliche Abenteuer und eine verbotene Liebe – der neue Romantasy-Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin.
Deborah Harkness ist Professorin für europäische Geschichte an der University of Southern California in Los Angeles. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie bereits mehrfach Stipendien und Auszeichnungen. Ihre ‚All-Souls‘-Reihe war ein großer internationaler Erfolg und wurde von den Fans auf der ganzen Welt gefeiert. Der erste Band ‚Die Seelen der Nacht‘ ist unter dem Titel ‚A Discovery of Witches‘ für Sky verfilmt worden, die deutsche Fassung wurde im Frühjahr 2019 ausgestrahlt. „The Blackbird Oracle“ ist der Auftakt der neuen Romantasy-Trilogie der SPIEGEL-Bestsellerautorin.
Ihr Kostenbeitrag € 18,-