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Mareike Krügel „Alle wissen hier alles“

Empfehlungen

In einer dörflichen Gemeinschaft bleibt meist nur wenig geheim, man kennt einander und Gerüchte verbreiten sich schnell. Insbesondere, wenn zwei Frauen plötzlich in einem Haus wohnen, weil eine von ihnen Blutergüsse im Gesicht hat.

Martina heißt die Ich-Erzählerin, die mit ihrer Tochter allein in einem Haus irgendwo in Norddeutschland lebt; sie lebt von gelegentlichen Putzjobs und hat ein paar Marotten: mittwochs geht sie gern auf den Friedhof und stellt sich Geschichten zu den Verstorbenen vor. Sympathisch macht sie auch, dass sie Kasia mit ihrer Tochter bei sich aufnimmt, weil diese von ihrem Mann misshandelt wird. Doch das Beisammensein der beiden Frauen bringt auch Probleme mit sich, zwei Lebensanschauungen prallen hier aufeinander. Insbesondere, als Kasia zu ihrem Mann zurückgeht.

Die beiden Frauen haben ihre eigenen Ängste, empfinden Bedrohungen von innen wie von außen, sind auch traumatisiert. Die einzige Klarheit sehen sie in der bisweilen erdrückenden Verantwortung ihren Töchtern gegenüber.

Mareike Krügel hat einen unheimlichen Roman geschrieben; das Psychogramm einer Frau entworfen, einer Frau, die sich nach Sicherheit sehnt. Mit empathisch klugen Beobachtungen und gelungenen Dialogen.

 

ISBN 978-3-49206093-6  € 22,-


Katrine Engberg „Aschezeichen“

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Nach „Glutspur“ nun ein neuer Fall für die Privatdetektivin Liv Jensen, einem spannenden Bestseller aus Dänemark, in dem es so gar nicht beschaulich zugeht.

Alles dreht sich um verwickelte Ermittlungen und einen unaufgeklärten Fall, der bereits 30 Jahre zurückliegt.

Liv Jensen bekommt einen Anruf von ihrem ehemaligen Kollegen bei der Polizei, Petter, der sie um Hilfe bittet. Auf einer kleinen Insel wurde ein iranisch-dänischer Mann mit durchgeschnittener Kehle in einem Zelt gefunden. Ein Familienausflug? Seine beiden Kinder, Sohn und Tochter, sind nun verschwunden, und Liv soll heimlich nachforschen.

Ihre Ermittlungen sind nicht ungefährlich und konzentrieren sich zunehmend auf ein ehemaliges Flüchtlingslager, wo 1990 ein Migrant spurlos verschwunden ist. Liv kann nicht wissen, dass ihr Nachbar Nima ehemals ein enger Freund des Ermordeten war, auch er ist vor langer Zeit unter schwierigen Bedingungen aus dem Iran geflohen…

Viele Spuren und Erzählstränge bilden hier ein intensives Geflecht an Spannung. Es geht um Gewalt gegen Flüchtende, den langen Arm eines unmenschlichen Regimes, um Selbstverleugnung und Heimischwerden. Bedrückend und emotional, ein tiefgründiger Krimi.

 

ISBN 978-3-49206512-2   € 18,-

Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy


NDR Film über „50 Jahre Naturpark Steinhuder Meer“

Empfehlungen

Am Samstag lief bei der

NDR Nordtour im NDR Fernsehen ein toller Film über unser Buch

von Heinrich Hecht  „Faszination Naturpark Steinhuder Meer“.

 

Nordtour_ Den Norden erleben_ 50 Jahre Naturpark Steinhuder Meer – hier anschauen

 

 

 


Sasa Stanisic „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“

Empfehlungen

Es verbessert die Lebensqualität, wenn man dem Rat des Autors folgt: Saša Stanišic empfiehlt, seine lose verbundenen Erzählungen nacheinander zu lesen. Es geht um Lebensentscheidungen, Zukünftiges wie Vergangenes, mit einem warmen Blick aufs Menschliche.

Über einen ‚Proberaum‘ für das Leben phantasieren vier Freunde in den Weinbergen, aber das kostet natürlich viel zu viel Geld. Ein besseres Leben wünschen sich hier alle Figuren: von Wien bis Helgoland, dazwischen Stationen in Bremen und Hamburg. Fatih aus der Türkei etwa, die von ihrer Arbeitgeberin ausgerechnet eine Ziegenhaarbürste zur Reinigung der Heizung bekommt; oder Georg Horvath, der vor den Mülltonnen über die Entsorgung eines Piratenmemories rätselt: gelbe Tonne oder doch eher Papier? Gerade will er seinen Job als Justiziar kündigen, da trifft er Miroslav Klose bei einem PowerPoint-Vortrag in seiner Firma. Und Gisel erst, die oft das Grab ihres Mannes besucht und eines Tages alle grünen Gießkannen dort aufgereiht findet: mit dem Ausguss weg vom Grabstein. Daran ist natürlich ein Mann nicht ganz unbeteiligt …

Zwölf Geschichten über das Leben, mit großer Lust am Fabulieren geschrieben, verrückt, witzig, surreal, assoziativ und tiefgründig. Immer nahe am Menschen, sehr persönlich, und immer auch politisch. Nicht nur beim Doppelkopf bleibt die Zeit stehen, auch während der Lektüre dieses außerordentlich vergnüglichen Buches!

 

ISBN 978-3-63087768-6  € 24,-


Jakob Nolte „Die Frau mit den vier Armen“

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Ein Krimi Noir aus Hannover – mit Berliner Obertönen. Autor Jakob Nolte kommt aus Barsinghausen und lebt in der Bundeshauptstadt, man kennt ihn vor allem durch seine erfolgreichen Theaterstücke. Hannover mal von unten – kritisch und witzig und auch ein bisschen absurd.

Polizeikommissarin Rita Aitzinger liebt es, morgens aufs Wasser zu schauen. Ihr Leichenfund im Ihmepark passt da nicht wirklich: der Tote lehnt an einem Baum, mit Kopfhörer in den Ohren und einem PopSong in Dauerschleife, Inlineskates an den Füßen. Ein Student der Geisteswissenschaften, der in einer WG in Linden gewohnt hat, wie rasch ermittelt wird. Rita und ihr Kollege Ilia Schuster begeben sich auf Spurensuche: nicht nur in Dating-Apps, sondern auch in der WG, in Hamburg bei einer Ex-Freundin und überhaupt in Milieus, die man so von Hannover nicht kennt, oder doch? Natürlich kommen noch weitere Fälle hinzu, alles ist schwierig und verwickelt.

Ein irgendwie klassischer Krimi und doch nicht, mit Popelementen, ziemlich vielen Dialogen von scharfem Witz, viel Feminismus und natürlich auch ein bisschen kriminellem Klatsch aus der Hannover. Polizei und manche Berühmheit der Stadt kommen nicht gut weg, und die Pathologie der MHH ist ziemlich zynisch drauf.

Man spürt die Liebe des Autors zum Theater…

ISBN 978-3- 51847416-7     € 20,-

 

Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy


Julian Barnes „Elizabeth Finch“

Empfehlungen

Ein Roman, eine Hommage, ein Essay, und irgendwie eine Biografie. Der britische Autor Julian Barnes versteht es, seine Leser in den Bann zu schlagen. Auch wenn am Ende Fragen bleiben.

Neil, gescheiterter Schauspieler und Vater, besucht einen Abendkurs zum Thema

„Kultur und Zivilisation“ und lernt die unkonventionelle und prinzipientreue Professorin Elizabeth Finch kennen. Eine ungewöhnliche, scharfsinnige Lehrerin, die sehr eigenständig denkt (und dazu auffordert) und keine Unordnung duldet. Sie ist ein unabhängiger Mensch,

ganz im Gegensatz zu Neil. Ihre Gespräche werden zum festen Bestandteil seines unordentlichen Lebens. Als Neil nach Elizabeth Finch’s Tod ihre Bibliothek erbt, beginnt er eine Arbeit über Julian Apostatos, den römischen Kaiser, der das Christentum zurückdrängen wollte.

Ein Buch über Philosophie, Religion, Geschichte und Persönliches. Mit zentralen Fragen nach dem, was uns ausmacht. Es geht um Entscheidungen und um Wahrheiten. Und offene Fragen. Und natürlich um eine großartige Frau.

ISBN 978-3-46200327-7  € 24,-

Jetzt als Taschenbuch erschienen!

Sadie Jones „Aufs Land“

Empfehlungen

Das Leben ist nie einfach, auch nicht auf dem Land. Aber für Kinder kann es das Paradies sein. Davon erzählt die britische Autorin Sadie Jones auf stilsichere Weise.

Und davon, wie Lebensträume sich verändern können.

Zu Beginn des Romans, der sich über einen Zeitraum von fünf Jahren erstreckt, sind Amy und Lan sieben Jahre alt und leben auf dem ehemaligen Bauernhof Frith irgendwo im Westen Englands, den ihre Eltern mit Freunden mit viel Mühe und wenig Geld hergerichtet haben: ein kleines Paradies. Mit Truthähnen, Hühnern, Kätzchen, Lämmern und Schweinen und am Ende sogar einer Kuh. Zu viel Lust auf Hofarbeit haben die Erwachsenen allerdings nicht und müssen ohnehin noch anderen Jobs nachgehen, denn trotz aller gekochter Marmelade oder selbstgemachter Seifen ist es klamm mit dem Geld. Und auch ein Bed-and-Breakfast-Angebot in einer umgebauten Scheune mit Häckselklo und ohne Internet bringt nicht den Umsatz. Doch die Kinder, aus deren Perspektive hier abwechselnd erzählt wird, sind glücklich und ziemlich frei, stellen allerhand Blödsinn an und haben viele Möglichkeiten, die Welt und Natur zu entdecken. Und mit der Zeit feine Sensoren zu entwickeln für die Welt der Erwachsenen, die so einfach nicht zu sein scheint.

Ein anekdotischer Roman, komisch, direkt, sehr unterhaltsam mit vielen witzigen Dialogen und irgendwie auch lehrreich: Bullerbü gibt es nicht mehr.

ISBN 978-3-32860330-6   € 22,-

 

Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy

 


Dana von Suffrin „Nochmal von vorne“

Empfehlungen

Seit ihrem ersten Buch „Otto“ kennt und schätzt man Dana von Suffrin. Nun hat sie einen lebendigen, tiefernsten und doch witzigen Familienroman geschrieben, in dem alles vorn vorn beginnt.

Nach dem Tod des Vaters kommen Rosa in seiner leeren Wohnung die Erinnerungen, fluten geradezu ihren Kopf. Gern erinnert sie manches nicht: die Streitereien ihrer Eltern, all die Auseinandersetzungen wegen ihrer unangepassten älteren Schwester Nadja, die früh schon gegen tradierte Familienmuster rebellierte. Oder den viel zu frühen Tod ihres Onkels Arie, der nie mehr zu einem geplanten Abendessen ankommen sollte. Die Geschichte der Familie Jeruscher ist kompliziert, voll enttäuschter Erwartungen und unsteter Fluchten, angespannt durch die Sehnsucht, heimisch werden zu wollen zwischen München und Tel Aviv.

Diese deutsch-jüdische Familiengeschichte ist authentisch erzählt, voller Aufrichtigkeit und Empathie, und eben auch mit dem besonderen Humor der Autorin. Und reich an herrlich treffenden Beschreibungen, die frisch und direkt oft von leisem Spott durchzogen sind. Ein Roman über eine Familie, deren Schicksal von der grausamen Geschichte des 20 Jahrhunderts mitbestimmt ist.

 

ISBN 978-3-46200297-3   € 23,-

 

Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy


Sarah Easter Collins „So ist das nie passiert“

Empfehlungen

Manche Familien geben Rätsel auf, andere haben dunkle Geheimnisse. Was passieren kann, wenn eine Schwester plötzlich verschwindet, davon erzählt die englische Autorin Sarah Easter Collins in ihrem Debütroman auf dramatische Weise.

Eigentlich soll es ein entspannter Abend unter Freunden werden, als Willa einer Frau vorgestellt wird, in der sie ihre vor 20 Jahren verschwundene Schwester wiederzuerkennen meint. Laika ist als Teenager plötzlich aus dem Elternhaus verschwunden, eine Tragödie für die Familie. In Rückblenden wird aus verschiedenen Perspektiven die Zeit nach dem Verschwinden erzählt, und ganz allmählich zeichnet sich eine spannungsgeladene Familiengeschichte ab. Dabei spielen die Erinnerungen eine zentrale Rolle: War die gemeinsame Kindheit im reichen Elternhaus wirklich heil?

War alles so, wie Willa, die sich immer angepasst hat, es erinnert? Warum wurde so viel geschwiegen? Viel Erinnertes ist trügerisch, müssen Willa und Laika am Ende feststellen. Und dass es die verborgenen Geschichten sind, die ihr Leben in der Vergangenheit bestimmt haben. Eine fesselnde Familiengeschichte mit hoffnungsvollem Ausgang!

 

ISBN 978-3-45327451-8    € 22,-


Wichtige Neuerscheinungen

Empfehlungen

Wir werben wieder für wichtige Neuerscheinungen in der HAZ und NP.

Viel Spaß beim stöbern und lesen.

Vielleicht ist ja etwas für den hoffentlich bald anstehenden Urlaub dabei.


Wir empfehlen:

Elke HeidenreichAltern   ET: 13. Mai
Elin Hilderbrand, Das fünf Sterne Wochenende
Rebekka Frank, Das Echo der Gezeiten
Caroline Wahl, Windstärke 17   ET: 15. Mai
Pierre Martin, Madame le Commissaire und das geheime Dossier
Gisa Pauly, Breitseite
Flores & Santana, Dunkle Verwicklungen auf La Palma
Hark Bohm, Amrum
Tom Wolfe, Ich bin Charlotte Simmons
Philip Roth, Empörung

Alle Bücher sind bei uns vorrätig oder können Sie in unserem Onlineshop bestellen.
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Buchtipps

Empfehlungen

Wir werben in der HAZ für einige unserer Lieblingsbücher!

Mariana LekyKummer aller Art

Emma RosenblumBad Summer People

Benjamin KoppelAnnas Lied

Marc RaabeDie Dämmerung

Patrizia Di StefanoNostalgia Siciliana

Trude TeigeUnd Großvater atmete mit den Wellen

Klaus-Peter WolfOstfriesenhass

Michael NartenHannover: Ein kleines Stadtporträt

Sue WatsonDer Urlaub

Ellery LloydDer Club: Dabeisein ist tödlich

Wie immer sind diese Bücher bei uns im Laden und in unserem Onlineshop erhältlich.


Wir wünschen Ihnen ganz viel Spaß beim Lesen!


Hansjörg Küster „Das Watt“

Empfehlungen

Das Watt der Nordsee ist Weltkulturerbe und gilt als besonders schützenswert. Ein ausgedehnter Ort, wo neues Leben entsteht. Hansjörg Küster (†), ehemals Professor für Pflanzenökologie an der Leibniz Universität Hannover, bringt dieses Ökosystem Interessierten sehr nahe.

Als Kind ist Küster zum ersten Mal an der Nordsee gewesen – unvergessene faszinierende Eindrücke und Einsichten – die ihn zu seiner intensiven Beschäftigung mit dem Watt inspirierten. Sein Buch ist wissenschaftliche Darstellung, gut verständlich und klar formuliert, und berührt auch Aspekte der Ideen- und Kulturgeschichte des Watts. Vor allem aber geht es um das Ökosystem: im Flachwasserbereich wird viel Kohlendioxid abgebaut und Sauerstoff freigesetzt, viele Lebewesen entstanden hier im Laufe der Evolution – „Wiege des Lebens“.

Ausführlich erläutert Küster die Tier- und Pflanzenwelt, erklärt die Notwendigkeit des Naturschutzes und gibt genauen Einblick in die Watt- und Klimageschichte ebenso wie in Geologie und Geographie des Watts. Die Natur ist dynamisch wie das Meer, Küsten sind nie gleich und steter Veränderung unterworfen, an der auch der Mensch seinen Anteil hat.

Hansjörg Küster liefert mit seinem Buch, dessen Erscheinen der Autor nicht mehr erleben konnte, eine kluge umfassende und persönliche Darstellung. Sehr lesenswert!

ISBN 978-3-40681422-8  € 26,-

 

Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy