WILLKOMMEN BEI LEUENHAGEN & PARIS

„Wenn mich jemand fragt, ob ich Wasser zu meinem Drink möchte, antworte ich, dass ich durstig bin und nicht schmutzig.“
Dieses Zitat von Joe E. Lewis und andere alkoholhaltige Sprüche leiten die Kapitel dieses launigen und kurzweiligen Romans ein. Nun bin ich weit davon entfernt, in diesen schwierigen Corona-Zeiten zu erhöhtem Alkoholkonsum zu raten, zu erhöhtem Konsum von Büchern aber gibt es sicher keine bessere Gelegenheit. Nicht nur als Einstiegsdroge empfehle ich deshalb dieses Buch.
Protagonist ist das Kultgetränk Gin; man erfährt viel über Destillation, Botanicals, Cocktails und die Historie des Getränks, eingebettet in die (Familien)Geschichte von Bene und Cathy.
Hintergrund ist die Suche nach dem perfekten, unnachahmlichen und einzigartigen Gin, die zu obsessivem Verhalten und sogar zu kriminellen Taten bis hin zum Mord führt.
Schauplatz ist ein (eigentlich, aber nicht immer) gemütliches Bed & Breakfast im südenglischen Plymouth.
Carsten Sebastian Henn gelingt mit diesem Buch eine lesenswerte und amüsante Melange aus Kriminalroman und Sachbuch im allerbesten Sinne, und auch die Romantik kommt nicht zu kurz.
Das Personal dieses Romans ist – bis auf die Bösewichte – sympathisch, sehr eigenwillig und britisch-skurril und trägt viel zum vergnüglichen Lesespaß bei.
Ergänzt wird das alles durch ein informatives Glossar, die Auflistung der wichtigsten Botanicals und durch eine kleine, ginhaltige Rezeptsammlung.
Ein sehr unterhaltsamer und informativer Roman nicht nur für Gin-Fans, nach dessen Lektüre man durchaus in der Stimmung sein kann, einen Drink … na, Sie wissen schon!
Dieses Buch empfiehlt Silvia Engel – WeinLese
Es ist auch heute wieder viel Ware eingetroffen
Selten hat mich ein Buch so gefesselt.
Eine unglaubliche Geschichte zum Thema Künstliche Intelligenz mit beängstigenden Perspektiven, was alles möglich sein könnte.
Fans spannender Literatur werden begeistert sein.
Das Buch wird empfohlen von Dirk Eberitzsch
Tag 5
Stephanie Lichtmeß
Der neue Roman von Benjamin Meyers „Offene See“spielt kurz nach dem Ende des zweiten Weltkriegs in England. Robert hat gerade die Schule beendet und weiß, dass er der Familientradition folgend als Bergarbeiter arbeiten wird. Doch er sehnt sich nach einem Leben in der Natur. Um der beruflichen Vorbestimmung noch eine Weile zu entfliehen, begibt er sich auf Wanderschaft in Richtung Süden mit dem Ziel einmal das offene Meer zu sehen.
Nahe der Küste trifft er auf Dulcie, die in einem alten Cottage wohnt und jemanden wie sie hat Robert noch nie vorher kennengelernt. Aus einer Tasse Brennnesseltee und einem Abendessen werden mehrere Tage und Wochen Aufenthalt. Roberts bisher eingeengte Sicht auf die Welt werden durch die Gespräche mit der unkonventionellen Frau verändert und ihm öffnet sich die Tür in ein Leben voll Kunst, Lyrik, Freundschaft und Leidenschaft.
Doch dann findet er ein Manuskript mit Gedichten, die Dulcie gewidmet sind und ihm wird klar, dass er von ihrer Vergangenheit garnichts weiß…
Benjamin Meyers entführt den Leser in eine andere Zeit und Umgebung, lässt einen den Brennnesseltee schmecken, die gemähte Wiese riechen und mit Robert das Leben entdecken.
Wer unsere Empfehlung von Ewald Arenz „Alte Sorten“ gerne gelesen hat, sollte sich auch diesen Buchtipp nicht entgehen lassen! Ein neues Lieblingsbuch!
Dieses Buch empfiehlt Gesa Reisch
Passend zum Film möchte ich Peter Prange „Unsere wunderbaren Jahre“ empfehlen.
Eine großartige Familiengeschichte, die uns die Zeit der Währungsreform 1948 näher bringt. Jeder beginnt mit 40 DM und man erfährt, was junge Leute daraus machen.
Vom Schuhverkäufer zum Unternehmer, von der Fabrikantentochter zur rebellischen Studentin.
Jedes einzelne Schicksal ist gleichzeitig eine dramatische Familiengeschichte und ein tolles Zeitdokument von 1948 bis 2001.
Der Film ist prima. Das Buch war besser und empfehle ich dringend zu lesen.
ISBN 978- 3- 596-03606-6 € 12,99
Dieses Buch empfiehlt Dirk Eberitzsch
HAZ vom 19.03,2020
In seinem neusten Jugendroman „Hope“ berichtet Peer Martin brutal, schonungslos und gleichzeitig wunderschön über die Flucht zweier Menschen aus der dritten Welt in die USA.
Das ungleiche Paar, bestehend aus Mathis Martin, einem weißen, jugendlichen Kanadier, und Hope, einem elternlosen, somalischen Kind, beginnt seine Flucht in Südafrika. Hope erhofft sich ein besseres Leben, Mathis möchte in einer Reportage über die zahlreichen Gefahren schreiben, denen die Flüchtlinge begegnen. Und das sind nicht nur Hunger, Angst und totale Erschöpfung. Sondern vor allem andere Menschen und natürlich der Klimawandel. Doch schnell stellt Mathis fest, dass diese Reise, die für ihn eigentlich nur ein Sprungbrett in den Journalismus darstellen soll, ganz anders verläuft als gedacht und ihn viel mehr berührt, als sie sollte.
Er, der nüchterne Mensch mit Bindungsängsten, beginnt eine Beziehung zu dem intelligenten Kind und zu der Natur aufzubauen, die er nie für möglich gehalten hätte.
In seiner wundervollen und nüchternen Art schreibt Peer Martin über die 6 Monate lange Reise, die teils schreckliche Gefahren, doch auch wunderschöne Momente birgt. Thematisch brandaktuell berichtet der Autor in seinem Roman über die politischen und zwischenmenschlichen Themen unserer Zeit und schreibt dabei alles andere als ein langweiliges Sachbuch über Politik. Die ungewöhnlich erzählte Geschichte, gespikt mit Fakten rund um die beschriebene Thematik ist interessant und verständlich geschrieben und lässt kein Auge trocken.
Dieses Buch empfiehlt Carlotta Mulder