Sadie Jones „Aufs Land“
Das Leben ist nie einfach, auch nicht auf dem Land. Aber für Kinder kann es das Paradies sein. Davon erzählt die britische Autorin Sadie Jones auf stilsichere Weise.
Und davon, wie Lebensträume sich verändern können.
Zu Beginn des Romans, der sich über einen Zeitraum von fünf Jahren erstreckt, sind Amy und Lan sieben Jahre alt und leben auf dem ehemaligen Bauernhof Frith irgendwo im Westen Englands, den ihre Eltern mit Freunden mit viel Mühe und wenig Geld hergerichtet haben: ein kleines Paradies. Mit Truthähnen, Hühnern, Kätzchen, Lämmern und Schweinen und am Ende sogar einer Kuh. Zu viel Lust auf Hofarbeit haben die Erwachsenen allerdings nicht und müssen ohnehin noch anderen Jobs nachgehen, denn trotz aller gekochter Marmelade oder selbstgemachter Seifen ist es klamm mit dem Geld. Und auch ein Bed-and-Breakfast-Angebot in einer umgebauten Scheune mit Häckselklo und ohne Internet bringt nicht den Umsatz. Doch die Kinder, aus deren Perspektive hier abwechselnd erzählt wird, sind glücklich und ziemlich frei, stellen allerhand Blödsinn an und haben viele Möglichkeiten, die Welt und Natur zu entdecken. Und mit der Zeit feine Sensoren zu entwickeln für die Welt der Erwachsenen, die so einfach nicht zu sein scheint.
Ein anekdotischer Roman, komisch, direkt, sehr unterhaltsam mit vielen witzigen Dialogen und irgendwie auch lehrreich: Bullerbü gibt es nicht mehr.
Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy