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Philip Kerr „Die Hand Gottes“

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Philip Kerr "Die Hand Gottes"

Nach dem lesenswerten „Wintertransfer“ ist dies der zweite Roman um den Cheftrainer des fiktiven Vereins London City, Scott Manson, und auch diesmal ist Scott nicht nur Trainer sondern gleichzeitig unfreiwilliger Ermittler: Während eines Champions League Spiels im heißen Athen stirbt sein russischer Topstürmer. Was zunächst nach Herzversagen aussieht, erscheint in ganz anderem Licht, als eine tote Frau aus dem Hafenbecken von Piräus gezogen wird. Sie entpuppt sich als Mitarbeiterin eines Begleitdienstes mit Verbindungen zum verstorbenen Fußballer und schon sind Scotts Qualitäten als Detektiv gefragt. Da die griechische Polizei die ganze Mannschaft samt Betreuungsstab sowieso nicht in die Heimat zurückreisen lässt, nutzt Scott die Zeit, recherchiert und ermittelt und kommt dem Täter (selbstverständlich) auf die Spur.

Wie auch im ersten Fußball-Thriller Kerrs kommen bei alldem die Funktionäre und Hintermänner des Fußballs nicht besonders gut weg und man erhält einen unschönen Einblick in das, was jede/r sowieso schon wusste: Um Sportliches geht es eigentlich nur am Rande, viel wichtiger sind diverse Eitelkeiten und – wer hätte das gedacht – der schnöde Mammon…

Sehr interessant sind auch die Einblicke in die griechische Gesellschaft und ihre vielfältigen Probleme und erschreckend die Beschreibung der Feindschaften, die zwischen Fans rivalisierender Teams bestehen und von sportlichem Denken ebenfalls meilenweit entfernt sind.

All das ist super recherchiert von Philipp Kerr und mit viel Insiderwissen flott formuliert – ein großer Lesespaß, auch wenn nicht viele Illusionen bleiben!

ISBN 978-3-60850139-1, € 14,95

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