WILLKOMMEN BEI LEUENHAGEN & PARIS

Cleopatra und Anthony, Helena von Troja und Paris, Romeo und Julia – jeder kennt ihre Geschichten und jeder weiß, dass sie nicht gut ausgingen. Doch was niemandem klar ist: Sie alle waren lediglich Figuren in einem Spiel, das sich ein ums andere Mal wiederholt. Dahinter stecken niemand Geringeres als die Liebe und der Tod, die im ewigen Wettstreit miteinander liegen und sich nun für eine neue Runde rüsten. Von ihnen als Spieler ausgewählt wurden Flora, eine farbige Jazzsängerin aus ärmlichen Verhältnissen, und Henry, Adoptivsohn einer weißen, reichen Familie mit den besten Chancen auf gesellschaftlichen Aufstieg. Zu ihrem Unglück leben die beiden im Seattle der 30er Jahre, wo eine Liebe zwischen einem privilegierten Weißen und einer Farbigen gänzlich unmöglich scheint – und doch zieht es sie unweigerlich zueinander. Sowohl Liebe als auch Tod geben ihr Möglichstes, um das Spiel in ihrem Sinne zu beeinflussen, doch auch sie können bald nicht mehr vorhersehen, was geschehen wird. Sollte dieses Mal – allen unmöglichen Umständen zum Trotz – etwa tatsächlich zum ersten Mal die Liebe gewinnen? Oder anders gefragt: Kann die Liebe wirklich stärker sein als der Tod? Atemberaubend schön geschrieben, mit einer Handlung, die so fesselnd ist, dass man als Leser nicht mehr zur Ruhe kommt.
Empfohlen ab 14 Jahren
ISBN 978-3-7855-8262-6, € 18,95
dieses Buch empfiehlt Jessica Rischmüller
Vita hat gerade ihr Abi gemacht und fährt nun los auf die lange geplante Europa-Reise mit Ihren zwei besten Freunden. Im VW-Bus machen sich die drei auf in Richtung Italien und entfliehen so auch Vitas kaltem Elternhaus. Weit kommen Sie allerdings nicht, denn in einem Dorf in der Toskana überkommt Vita ein seltsames Déja-Vue: Sie ist sich sicher, an diesem Ort schon einmal gewesen zu sein. Sie entscheidet sich zu bleiben, um diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Und wirklich: schnell lernt sie Menschen kennen, die sie offensichtlich als Kind kannten, aber keiner will mit der Wahrheit herausrücken. Doch Vita bleibt hartnäckig und kommt schließlich hinter ihre lange verborgene eigene Geschichte…
Isabel Abedi ist wieder ein spannender Roman gelungen, der nicht nur Jugendliche in seinen Bann ziehen wird. Die Toskana als Schauplatz bringt ein tolles Sommer-Feeling und die Charaktere sind lebensnah und echt.
Unbedingt zu empfehlen! Empfohlen ab 14 Jahren.
ISBN 978-3-401-06189-4, € 14,99
dieses Buch empfiehlt Denise Rieger
England 1981.
Der farbige Leon ist 9 Jahre alt, als seine alleinerziehende Mutter ein weißes Baby mit Namen Jake, zur Welt bringt. Kurz darauf wird Mutter Carol, gänzlich überfordert vom Leben, von einer heftigen Depression erfasst.
Sie hütet meist schlafend das Bett und Leon kümmert sich derweil voller Zuneigung um seinen kleinen Bruder. Irgendwann wird jedoch das Sozialamt aufmerksam und trennt die Familie.
Jake und Leon bekommen eine Pflegemutter, Maureen. Alles scheint gut zu werden, doch dann wird der weiße Jake adoptiert und Leon bleibt allein zurück. Ein farbiges Kind hat kaum eine Chance auf Adoption.
Die gutherzige doch schwerkranke Maureen und die Sozialarbeiter versprechen ihm immer wieder, dass er Mutter und Bruder wiedersehen wird.
Doch Leon fühlt sich schlecht behandelt und unverstanden, Verzweiflung und Wut gären in ihm. Er will gegen das vermeintliche Unrecht ankämpfen.
Aus Protest stiehlt er Geld aus Maureens Portmonee und plant, seinen Bruder eines Tages zu sich zu holen und sich um ihn zu kümmern.
Die Thematik der Rassendiskriminierung im England der frühen 80er Jahre wird in die Geschichte mit eingeflochten. Leon gerät in eine Straßenschlacht, als er sich aufmacht, um seinen Bruder zu holen…
Als Leser leidet und fühlt man mit Leon, dessen Leben aus den Fugen geraten ist. Das Geschehen wird konsequent und sehr stilsicher aus Sicht und in der Sprache von Leon erzählt.
Dadurch ist der Roman unglaublich authentisch und berührend, hin und wieder lässt einen Leon’s kindliche Naivität auch schmunzeln.
Und so viel sei verraten:
Das Ende des Romans lässt die Hoffnung zu, dass Leons Weg eine positive Richtung nehmen wird.
Ein wunderbares und packendes Buch!
ISBN 978-3-49927230-1, € 14,99
dieses Buch empfiehlt Mirjam Dralle
Nach dem lesenswerten „Wintertransfer“ ist dies der zweite Roman um den Cheftrainer des fiktiven Vereins London City, Scott Manson, und auch diesmal ist Scott nicht nur Trainer sondern gleichzeitig unfreiwilliger Ermittler: Während eines Champions League Spiels im heißen Athen stirbt sein russischer Topstürmer. Was zunächst nach Herzversagen aussieht, erscheint in ganz anderem Licht, als eine tote Frau aus dem Hafenbecken von Piräus gezogen wird. Sie entpuppt sich als Mitarbeiterin eines Begleitdienstes mit Verbindungen zum verstorbenen Fußballer und schon sind Scotts Qualitäten als Detektiv gefragt. Da die griechische Polizei die ganze Mannschaft samt Betreuungsstab sowieso nicht in die Heimat zurückreisen lässt, nutzt Scott die Zeit, recherchiert und ermittelt und kommt dem Täter (selbstverständlich) auf die Spur.
Wie auch im ersten Fußball-Thriller Kerrs kommen bei alldem die Funktionäre und Hintermänner des Fußballs nicht besonders gut weg und man erhält einen unschönen Einblick in das, was jede/r sowieso schon wusste: Um Sportliches geht es eigentlich nur am Rande, viel wichtiger sind diverse Eitelkeiten und – wer hätte das gedacht – der schnöde Mammon…
Sehr interessant sind auch die Einblicke in die griechische Gesellschaft und ihre vielfältigen Probleme und erschreckend die Beschreibung der Feindschaften, die zwischen Fans rivalisierender Teams bestehen und von sportlichem Denken ebenfalls meilenweit entfernt sind.
All das ist super recherchiert von Philipp Kerr und mit viel Insiderwissen flott formuliert – ein großer Lesespaß, auch wenn nicht viele Illusionen bleiben!
ISBN 978-3-60850139-1, € 14,95
dieses Buch empfiehlt Silvia Engel (WeinLese)
Das gab es noch nie in der mannigfaltigen Krimiszene: Einen Kommissar mit einer ausgeprägten Angststörung, der sich – nach Trennung und ausgeprägter Leidenszeit – von der Weltstadt Hamburg in die Provinz versetzen lässt. Hier in Nordfriesland im fiktiven Katenbüll erhofft er sich eine beschauliche Diensterfüllung, stressfrei und ohne große Anforderungen, denen er sich trotz fortlaufender Medikamenteneinnahme und absolvierter Therapie nicht gewachsen fühlt.
Doch kaum eingetroffen, ist bereits der erste Tote zu beklagen: Der Bürgermeister des Städtchens wird erschossen aufgefunden und – soviel sei verraten – dies ist nicht der letzte Todesfall, der KHK Sörensen um den Schlaf bringen wird….
Und auch sonst kann von dem erhofften beschaulichen Dienstort nicht wirklich die Rede sein: Die Wurstfabrik mit dem passenden Namen „Fleischeslust“ bestimmt die Geschehnisse im Ort mit nicht immer legalen Mitteln, häusliche Gewalt, Steuerhinterziehung und Schlimmeres kommen im Laufe der Ermittlungen zutage.
Sven Stricker ist mit diesem Roman eine schwierige Gratwanderung gelungen: Liebevoll-ironisch und mit sehr viel Situationskomik zeichnet er seine Figuren; der Krimi ist teilweise ausgesprochen komisch und unterhaltsam sowieso. Andererseits zeichnet er ein eher trostloses Bild: Abgesehen davon, dass es im grauen Nordfriesland wohl permanent regnet, zeigt sich sehr schnell, dass sich das Grauen hinter jeder noch so biederen und glatten Fassade verstecken kann.
Ein unbedingt empfehlenswerter Roman mit vielen skurrilen und gut gezeichneten Charakteren, denen ich auf jeden Fall gern bald wieder begegnen möchte! FORTSETZUNG ERWÜNSCHT!!!
dieses Buch empfiehlt Silvia Engel (WeinLese)
Was wäre, wenn es Personen gibt, die bereits wissen, was du morgen tun wirst?
Die wissen, dass du schon bald ein Verbrechen begehen wirst, obwohl du selber noch nicht mal im Entferntesten daran gedacht hast? Und was wäre, wenn diese Personen alle möglichen Mittel einsetzen würden, um dich davon abzuhalten?
Das Leben von Max Rhode nimmt eine mehr als unglückliche Wendung, als seine Pflegetochter Jola entführt wird. Und plötzlich taucht auch noch sein Bruder Cosmo auf, der eigentlich in Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzen sollte.
Zusammen mit seinem vorbestraften Bruder macht sich Max auf die Suche nach Jola. Hat das Verschwinden seiner Pflegetochter etwa mit dem mysteriösen Anruf zu tun, der ihn vorher erreichte?
Wem kann er trauen? Und wer oder was steckt eigentlich hinter dem Joshua-Profil, vor dem er ausdrücklich gewarnt wurde?
Fitzek schafft es mit seinem temporeichen und detaillierten Schreibstil den Leser von der ersten Seite an zu fesseln. „Das Joshua-Profil“ greift außerdem aktuelle politische und soziale Themen auf, ohne belehrend zu wirken.
Ein gut recherchierter Thriller, voller unvorhersehbarer Wendung und einem überraschenden Ende!
ISBN 978-3-78572545-0, € 19,99
dieses Buch empfiehlt Danica Hofmann