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Monika Helfer „Die Bagage“

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Jede Geschichte hat einen Beginn. Der schmale Roman der österreichischen Autorin Monika Helfer beginnt 1914 und erzählt vom Leben der Großmutter und der Mutter, der Familie, der Liebe und vom Schicksal am Rande eines Tals, wo die Armen, die Randständigen wohnen: die „Bagage“ eben.

Eine dörfliche Familiengeschichte ohne Idyll erzählt die Ich-Erzählerin in diesem schmalen Roman, der in einer schlichten, ja mündlichen Sprache daherkommt und von der ersten Seite an fasziniert. „Beinahe alle, über die ich schreibe, liegen unter der Erde.“ konstatiert die Erzählerin am Ende. Erinnerungen und das, was man in der Familie so erzählt, machen den Stoff zu diesem Familien- und Schicksalsroman. Es gibt keine Ordnung in einem Leben, und schon gar nicht im Leben ihrer Großmutter Maria und Mutter Margarete. Als Marias Mann Josef in den Krieg ziehen muss, bleibt sie mit den Kindern am Dorfrand zurück, sie ist eine schöne und begehrte Frau, man sagt ihr Sanftmut nach. Auf einer Kirmes lernt sie Georg kennen, einen rothaarigen Mann aus Hannover, der nur hochdeutsch spricht und eines Tages vor der Tür des armseligen Hofes steht. Dabei hat ihr Mann sie in die Obhut der Bürgermeisters gegeben. Und natürlich gibt es Gerede. Als Josef aus dem Krieg zurückkehrt, ist er ein anderer, und mit dem Kind Margarete, Mutter der Erzählerin, wird er nie ein Wort sprechen.

Monika Helfer hat ihre eigene ganz Geschichte geschrieben, klar, direkt und unaufgeregt, und gerade deshalb von einer Intensität, die sehr berührt.

ISBN 978-3-446-26562-2   € 19,-

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