Mark Douglas-Home „Sea Detective – Ein Grab in den Wellen“
Cal McGill, seines Zeichens Meeresbiologe, wird beim Einbruch in den Garten eines schottischen Regierungsmitgliedes erwischt. Um auf den globalen Klimawandel aufmerksam zu machen, will er dort eine „Weiße Silberwurz“ pflanzen. Der ermittelnde Detective Ryan glaubt ihm nicht und unterstellt kriminelle Absichten, seine Kollegin Helen Jamieson dagegen mag den unkonventionellen McGill und bittet ihn bei einem kniffligen Fall sogar um Mithilfe: Abgetrennte Füße werden am Meeresufer angeschwemmt und McGill als Spezialist für das Berechnen von Meeresströmungen soll helfen, den Wegen dieses speziellen Strandgutes nachzuspüren.
Neben der Polizeiarbeit hat es Cal mit einem indischen Mädchen zu tun, das zusammen mit einem anderen Jugendlichen von ihren Eltern verkauft, zur Prostitution gezwungen und bis nach Schottland verschleppt wurde. Und: In einem dritten Handlungsstrang muss er tief in seine eigene Familiengeschichte einsteigen und die Vergangenheit seines Großvaters bis in den zweiten Weltkrieg zurückverfolgen.
Meisterhaft versteht es der Autor diese drei Handlungsebenen zusammenzufügen und die Spannung dabei aufrecht zu halten, obwohl es insgesamt ein eher leises und nachdenkliches Buch ist.
Es ist der erste Teil einer geplanten Serie um den Meeresbiologen Cal McGill, einer interessanten und vielschichtigen Persönlichkeit mit einem für einen Krimihelden sehr ungewöhnlichen Beruf.
Auch die Figur der Polizistin Helen nebst mobbendem Kollegen ist sehr gut angelegt, sodass man sich auf weitere Sea-Detective Abenteuer freuen kann.
Sehr empfehlenswert und very scottish!
ISBN 978-3-499-27246-2, € 9,99
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