Mariette Navarro „Über die See“
Die offene See ist immer eine Herausforderung. Die französische Schriftstellerin Mariette Navarro beschreibt dies in ihrem ersten Roman auf poetische Weise. Ausgehend von einer ungewöhnlichen Bitte der Crew eines Containerschiffs.
Auf einer Fahrt in die Tropen erreicht ein außergewöhnlicher Wunsch der Crew die Kapitänin des Handelsschiffs: die Männer möchten gern nackt schwimmen gehen. Die Kapitänin, selbst ehrgeizige Tochter eines Kapitäns, erlaubt diesen Ausflug ins offene Meer und bleibt allein auf dem Schiff zurück, natürlich auf der Brücke, ihrem Platz. Für die Mannschaft ist es ein Sprung in die Freiheit, in das blaue salzige Element, eine Auszeit von ihren Pflichten.
Der Radar ist ausgeschaltet, eine unerlaubte Abweichung…
Als das Schiff langsamer wird und ein merkwürdiger Nebel aufzieht, denkt die Besatzung an die alten Geistergeschichten und macht sich Sorgen, fieberhaft wird nach dem Fehler gesucht. Die Gedanken kommen aus dem Gleichgewicht. Und auch die Sinne der Kapitänin geraten ins Taumeln.
Ein eindringlicher Text, fesselnd und leicht und doch von beeindruckender Sprachkraft. „Es gibt drei Arten von Menschen: die Lebenden, die Toten und die Seefahrer.“
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