☰ MENÜ

 

Kit de Waal „Mein Name ist Leon“

Empfehlungen
Kit de Waal "Mein Name ist Leon"

England 1981.

Der farbige Leon ist 9 Jahre alt, als seine alleinerziehende Mutter ein weißes  Baby mit Namen Jake, zur Welt bringt. Kurz darauf wird Mutter Carol, gänzlich überfordert vom Leben, von einer heftigen Depression erfasst.

Sie hütet meist schlafend das Bett und Leon kümmert sich derweil voller Zuneigung um seinen kleinen Bruder. Irgendwann wird jedoch das Sozialamt aufmerksam und trennt die Familie.

Jake und Leon bekommen eine Pflegemutter, Maureen. Alles scheint gut zu werden, doch dann wird der weiße Jake adoptiert und Leon bleibt allein zurück. Ein farbiges Kind hat kaum eine Chance auf Adoption.

Die gutherzige doch schwerkranke Maureen und die Sozialarbeiter versprechen ihm immer wieder, dass er Mutter und Bruder wiedersehen wird.

Doch Leon fühlt sich schlecht behandelt und unverstanden, Verzweiflung und Wut gären in ihm. Er will gegen das vermeintliche Unrecht ankämpfen.

Aus Protest stiehlt er Geld aus Maureens Portmonee und plant, seinen Bruder eines Tages zu sich zu holen und sich um ihn zu kümmern.

Die Thematik der Rassendiskriminierung im England der frühen 80er Jahre wird in die Geschichte mit eingeflochten. Leon gerät in eine Straßenschlacht, als er sich aufmacht, um seinen Bruder zu holen…

Als Leser leidet und fühlt man mit Leon, dessen Leben aus den Fugen geraten ist. Das Geschehen wird konsequent und sehr stilsicher aus Sicht und in der Sprache von Leon erzählt.

Dadurch ist der Roman unglaublich authentisch und berührend, hin und wieder lässt einen Leon’s kindliche Naivität auch schmunzeln.

Und so viel sei verraten:

Das Ende des Romans lässt die Hoffnung zu, dass Leons Weg eine positive Richtung nehmen wird.

Ein wunderbares und packendes Buch!

ISBN 978-3-49927230-1, € 14,99

dieses Buch empfiehlt Mirjam Dralle