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Katharina Hagena „Flusslinien“

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In ihrem neuen Roman erzählt Katharina Hagena Lebensgeschichten an zwölf Sommertagen – berührende Lebensgeschichten, in denen es auch um Singen und Zeichnen geht, um ein Orchester für Luftinstrumente und die große Idee eines Tattoos, um Maulwurfshügel und den Schierling-Wasserfenchel.

Margrit ist schon 102 Jahre alt, hört nicht mehr gut und lässt sich jeden Tag von ihrem Heim am Elbufer von Arthur samt Rollator in den Römischen Garten am Elbhang in Blankenese bringen – für sie ein Ort mit vielen Erinnerungen, besonders an ihre große Jugendliebe Else, die diesen Garten im Auftrag der Familie Warburg gepflegt hat. Während Margrits Tochter Brisko einen Wasserturm umbauen will und so gar nicht mit ihrer Tochter Luzie klarkommt, die in eine DLRG-Hütte am Elbstrand gezogen ist, um sich nach einem schrecklichen Erlebnis eine „Auszeit“ zu nehmen. Am Strand ist auch Arthur stetig unterwegs, um nach verschütteten Schätzen im Elbschlick zu suchen, auch er hat mit dunklen Gedanken zu kämpfen.

Katharina Hagena liefert mit den „Flusslinien“ einen ruhig und klug erzählten Gegenwartsroman, in dem viele Themen angesprochen und motivisch dicht miteinander verwoben werden – gleich einem dichten Teppich an Wasserpflanzen. Das Motiv vom Fluss als Ort des Lebens und Vergehens ist nicht neu, aber hier atmosphärisch dicht und überzeugend durchgestaltet. Fast kann man die Elbe riechen, und so ist dieser Roman auch eine Hommage an den großen Strom.

ISBN 978-3-46200729-9   € 24,-

 

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