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Juli Zeh, Simon Urban „Zwischen Welten“

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Der digitale Austausch per Messenger-Diensten ist in der Literatur angekommen: Juli Zeh und Simon Urban haben einen dicken modernen Gegenwartsroman geschrieben, der kein Problem dieser Zeit auslässt.

Theresa lebt mit ihrer Familie im Osten auf dem Land, ist Vorstand einer kleinen Genossenschaft und rackert sich auf ihrem ererbten Hof ab. Ihr ehemaliger Studienfreund Stefan ist anerkannter Kulturchef einer Hamburger Zeitung, der gendert, sich am Puls der Zeit fühlt und ein schnelles Leben zwischen Museen, Kunst und Redaktionskonferenzen lebt.

Besser kann man wohl einen Stadt-Land-Konflikt nicht anlegen. Ihre digitale Korrespondenz ist ein Diskurs, ein offener und kontroverser Disput, ein Austausch von Argumenten und auch mal Blödeleien, der geprägt ist von ihrem jeweiligen Alltag: von Gülletanks über Biogasanlagen bis zur Zukunft der Landwirtschaft, bei der es um Nachhaltigkeit, Tierwohl und Umweltverträglichkeit geht. Bei ihm geht es um Haltungsjournalismus, die Flüchtlingsdebatte, allgemeinen Rassismus, auch um alte weiße Männer und die Probleme in Redaktionen wie die Zukunft der Printbranche.

Und beiden geht es um die Frage: Sind wir in der westlichen Welt vor lauter Vorschriften nicht mehr frei?

Juli Zeh ist dafür bekannt, kontroverse Standpunkte zuzulassen, das nennt man Demokratie. „Zwischen Welten“ liefert beste Anstöße, nachzudenken und anzupacken.

ISBN 978-3-63087741-0  € 24,-

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