Jakob Nolte „Die Frau mit den vier Armen“
Ein Krimi Noir aus Hannover – mit Berliner Obertönen. Autor Jakob Nolte kommt aus Barsinghausen und lebt in der Bundeshauptstadt, man kennt ihn vor allem durch seine erfolgreichen Theaterstücke. Hannover mal von unten – kritisch und witzig und auch ein bisschen absurd.
Polizeikommissarin Rita Aitzinger liebt es, morgens aufs Wasser zu schauen. Ihr Leichenfund im Ihmepark passt da nicht wirklich: der Tote lehnt an einem Baum, mit Kopfhörer in den Ohren und einem PopSong in Dauerschleife, Inlineskates an den Füßen. Ein Student der Geisteswissenschaften, der in einer WG in Linden gewohnt hat, wie rasch ermittelt wird. Rita und ihr Kollege Ilia Schuster begeben sich auf Spurensuche: nicht nur in Dating-Apps, sondern auch in der WG, in Hamburg bei einer Ex-Freundin und überhaupt in Milieus, die man so von Hannover nicht kennt, oder doch? Natürlich kommen noch weitere Fälle hinzu, alles ist schwierig und verwickelt.
Ein irgendwie klassischer Krimi und doch nicht, mit Popelementen, ziemlich vielen Dialogen von scharfem Witz, viel Feminismus und natürlich auch ein bisschen kriminellem Klatsch aus der Hannover. Polizei und manche Berühmheit der Stadt kommen nicht gut weg, und die Pathologie der MHH ist ziemlich zynisch drauf.
Man spürt die Liebe des Autors zum Theater…
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