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Elsa Koester „Couscous mit Zimt“

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„Ich habe Gott nie um Kinder gebeten“ – das ist ein wuchtiger Satz für einen Romanbeginn.

Die politische Journalistin Elsa Koester hat einen faszinierenden ersten Roman vorgelegt, der auf packende Weise die Geschichte dreier selbstbewusster Frauen erzählt.

Lisa ist aus Berlin gekommen, um das ererbte Appartement ihrer Großmutter nach deren Tod zu entrümpeln. Über hundert Jahre alt ist Lucile geworden, hatte in Paris nach einem bewegtem Leben endlich ihre Ruhe gefunden. Nach der Unabhängigkeit Tunesiens musste sie dort alles aufgeben – den Hof, die Männer und zwei Söhne – und war mit beiden Töchtern nach Frankreich geflohen. Das Verhältnis zu den Mädchen war kompliziert, bisweilen auch explosiv. Besonders zu Marie, Lisas Mutter, die in Tunesien aufgewachsen ist und den Verlust ihrer Heimat nur schwer verkraften kann.

In wechselnden Perspektiven kommen Mutter und Tochter zu Wort und erzählen direkt, schonungslos von ihrem Leben und ihren Lieben, von Verletzungen und Verlusten, von den Wahrheiten und Lügen. Eingebettet in die komplizierte Historie Frankreichs als Kolonialmacht in Nordafrika, deren Auswirkungen besonders das Leben von Lucile als einer Pied-noir und ihrer Tochter Marie radikal veränderten.

Elsa Koester ist ein mitreißender Roman gelungen, voll detailreicher Bilder und intensiver Gerüche der arabischen Küche, eben „Couscous mit Zimt“.

 

ISBN  978-3-627-00278-7     € 24,-

Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy