Unsere Buchtipps in der HAZ
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HAZ
vom 04.07.2020

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vom 04.07.2020

„2 Wochen im Juni“ ist eine federleichte Sommerlektüre. Man fühlt sich wie im Strandkorb geborgen, die Ostsee in der Nase und begleitet 2 Schwestern, die Ihr Elternhaus in der Nähe von Kappeln, nach dem friedlichen Tod der Mutter, ausräumen.
Erinnerungen an ein Familienleben ohne große Tragödien prägen die Wochen. Die Verbundenheit der beiden blieb, auch wenn kleine Verletzungen und unterschiedliche Lebenswege sie immer mehr entfremdete. Doch die gemeinsame Kindheit in der Einöde, in der es häufig keinen anderen Spielpartner als die Schwester gab, ist ein untrennbares Band an das nach vielen Jahrzehnten wieder angeknüpft wird.
Wer „Altes Land“ mochte, begibt sich auch gerne mit Anne Müller in Urlaub an der Ostsee.
Dieses Buch empfiehlt Petra Luhnau

Felix ist erst 12 und seine sonst so tatkräftige fröhliche Mutter wird depressiv. Was nun?
Ein Onkel eilt herbei und der seit jeher verheimlichte Erzeuger von Felix.
Gemeinsam mit ihnen und den verschrobenen Freunden (sehr liebevoll gezeichnet) versucht Felix seine Mutter ins Leben zurückzuholen.
Ein aussichtsloser Kampf?
Eine Reise ins Senegal, zurück zu den Wurzeln der Familie, führt zu größeren und kleineren Offenbarungen und schließlich zur Heilung.
Ein Wohlfühlbuch mit philosophischen Einsprengseln, wirklich schön!
ISBN 978-3-57010402-6 € 20,-
Diese Buch empfiehlt Mirjam Dralle

Buchstäblich wie die Ruhe nach dem Schuss klingt der Roman „Das wirkliche Leben“ von Adeline Dieudonné nach.
5 Jahre in dem Leben einer französischen Familie in einer Reihenhaussiedlung werden aus der Sicht der Nerd Tochter erzählt.
Ihre Intelligenz hilft nicht gegen die Brutalität des Vaters in einer sprach- und lieblosen Familie. Man fiebert mit dem Mädchen mit, das ihren Bruder Gilles retten will und ahnt dass es Böse für alle ausgehen wird.
Die Entwicklung hoffnungsvollen Zehnjährigen, die noch an Zauberei und Hexen glaubt, zur Heranwachsenden, die Ihrer erwachenden Sexualität mit analytischen Verstand begegnet, wird schonungslos erzählt.
Trotz Szenen mit Splatter Charakter folgt man atemlos dem Grauen im Vorort und hofft auf Rettung der verlorenen Seelen.
Atemraubendes Romandebüt.
Dieses Buch empfiehlt Petra Luhnau

Viele Gespräche, viele Fragen und viele Antworten…


Empfohlen ab 12 Jahre.

Im Februar 1986 wurde der schwedische Ministerpräsident Olaf Palme hinterrücks auf dem Heimweg vom Kino in der Stockholmer Innenstadt erschossen, seine Frau ebenfalls durch einen Schuss verletzt. Für das Land Schweden war das ein schwerer, unglaublicher Schock. Ein Trauma, das auch die internationale Welt getroffen hat.
Mehr als dreißig Jahre später stoßen die beiden Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss auf eine vielversprechende Spur und beginnen mit ihrem Team inoffizielle Ermittlungen.
Auf ziemlich eigene Weise und eigentlich am Rande der Legalität sind sie gezwungen, zu ungewöhnlichen Mitteln zu greifen. Denn rasch wird klar, dass sie dunkle Mächte wecken, die bis heute eine Aufklärung am Mord von Olaf Palme zu verhindern suchen. Stina Forss muss untertauchen, mitsamt vieler Unterlagen ihres verstorbenen Vaters, einem ehemaligen Militär, der in den Fall verwickelt zu sein scheint. Während Ingrid Nyström als leitende Kommissarin ihrem Team erst spät die ganze Wahrheit aufdecken kann: Spannung also bis zum Schluss und ein Kampf auf Leben und Tod.
Das deutsch-schwedische Autorenduo Voosen/Danielsson hat einen extrem spannenden, genau recherchierten und aktuellen Krimi erdacht: allen Ermittlungsansätzen aus der Vergangenheit wird schlüssig nachgegangen, allen vier möglichen Theorien zur Aufklärung, auch Stieg Larsson und L.G. Persson, die sich mit dem Mord an Olaf Palme intensiv beschäftigt haben, kommen vor. War Palme den Rechtsextremen in Schweden ein Dorn im Auge oder waren es die Militärs oder gar afrikanische Rechte, die seinen Tod wollten? Gekonnt und unterhaltsam fügt das Autorenduo diesen Theorien ein fünfte (fiktive) hinzu.
In diesem Sommer, so die Ankündigung der schwedischen Ermittler Anfang 2020 in der Presse, soll der Mord an Palme aufgeklärt sein. Nach vielen Verschleierungen, verschlampten Ermittlungen und politischen Machtkämpfen wäre das nach so vielen Jahren ein Wunder.
Auch das ist Schweden.
Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy

HAZ am 06.06.2020
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Anna Katharina Hahn erzählt in ihrem 4 . Roman, die Geschichte einer Stuttgarter Familie aus verschiedenen Perspektiven. Sprachlich virtuos spannt sie den Bogen der letzten 100 Jahre, vom schwäbischen Pietismus zu den Amish-People in Pennsylvania und wieder zurück. Wie sie, die Herausforderung den Alltag zu überstehen und ihm ein wenig Glück abzutrotzen, seziert ist großartig. Hahn bezieht sich auf die Erzähltradition der Stuttgarter Romantik und gleichzeitig sind die Frauengestalten ganz modern in ihren Wünschen an das Leben. Sie versuchen zwischen dem rigiden Wertekanon Ihrer Kindheit, der späteren Berufstätigkeit und dem eigenen Liebesleben, sich als Individuum zu erkennen. Nie verlieren Ihre Personen die Würde, sondern sind stark darin, innerhalb der gesellschaftlichen Ansprüche, minimale Freiräume mit Träumen zu füllen. Ich begleitete sie als Leserin mit großer Anteilnahme. Vermeintlich kleine Siege innerhalb des Scheiterns sind die Mosaiksteinchen, die jede Person kennzeichnen. Es bedarf nicht großer Heldentaten, sondern immer weiter zu machen, ist die Herausforderung im Leben.
Dieses Buch empfiehlt Petra Luhnau
erzählt die Lebensgeschichte von Ise Frank alias Frau Bauhaus


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