Carsten Sebastian Henn „Der Gin des Lebens“
„Wenn mich jemand fragt, ob ich Wasser zu meinem Drink möchte, antworte ich, dass ich durstig bin und nicht schmutzig.“
Dieses Zitat von Joe E. Lewis und andere alkoholhaltige Sprüche leiten die Kapitel dieses launigen und kurzweiligen Romans ein. Nun bin ich weit davon entfernt, in diesen schwierigen Corona-Zeiten zu erhöhtem Alkoholkonsum zu raten, zu erhöhtem Konsum von Büchern aber gibt es sicher keine bessere Gelegenheit. Nicht nur als Einstiegsdroge empfehle ich deshalb dieses Buch.
Protagonist ist das Kultgetränk Gin; man erfährt viel über Destillation, Botanicals, Cocktails und die Historie des Getränks, eingebettet in die (Familien)Geschichte von Bene und Cathy.
Hintergrund ist die Suche nach dem perfekten, unnachahmlichen und einzigartigen Gin, die zu obsessivem Verhalten und sogar zu kriminellen Taten bis hin zum Mord führt.
Schauplatz ist ein (eigentlich, aber nicht immer) gemütliches Bed & Breakfast im südenglischen Plymouth.
Carsten Sebastian Henn gelingt mit diesem Buch eine lesenswerte und amüsante Melange aus Kriminalroman und Sachbuch im allerbesten Sinne, und auch die Romantik kommt nicht zu kurz.
Das Personal dieses Romans ist – bis auf die Bösewichte – sympathisch, sehr eigenwillig und britisch-skurril und trägt viel zum vergnüglichen Lesespaß bei.
Ergänzt wird das alles durch ein informatives Glossar, die Auflistung der wichtigsten Botanicals und durch eine kleine, ginhaltige Rezeptsammlung.
Ein sehr unterhaltsamer und informativer Roman nicht nur für Gin-Fans, nach dessen Lektüre man durchaus in der Stimmung sein kann, einen Drink … na, Sie wissen schon!
Dieses Buch empfiehlt Silvia Engel – WeinLese