Adrian Mckinty, „Alter Hund, neue Tricks“
Endlich ein Wiedersehen mit dem “Katholischen Bullen“ (Band 1) Sean Duffy, der seit 1981 in nordirischen Stadt Carrickfergus ermittelt und durch seine Konfession eigentlich für beide Seiten ein Verräter ist: für die Polizei und für die IRA. Mittlerweile befinden wir uns im Jahr 1992, die „Troubles“ dauern an. Duffy ist eigentlich nur noch Teilzeitpolizist und arbeitet konsequent auf seine Pensionierung hin – noch zwei Jahre, dann ist es so weit. Wenn man die Zeichen richtig deutet, könnte das letzte Wort dabei allerdings noch nicht gesprochen sein: In diesem Band wird Duffy aus seiner beschaulichen 6-Tage-im-Monat-Polizistentätigkeit gerissen, da sein Chef Urlaub macht und ein Mord aufgeklärt werden will. Ein Maler wurde erschossen und was zunächst nach einem Raubmord aussieht, führt sehr schnell auf die Spuren hochrangiger IRA-Funktionäre im irisch-republikanischen Exil. Duffy läuft zur gewohnten Hochform auf und fühlt sich als ermittelnder Polizist offensichtlich wohl wie ein Fisch im Wasser. Schwer zu glauben, dass damit in zwei Jahren Schluss sein soll …
Alter Hund, neue Tricks überzeugt – wie auch alle Bände vorher – durch schwarzen Humor, flotte Duffy-Sprüche, philosophische Eloquenz und eine kurzweilige Aufbereitung komplexer politischer Zusammenhänge, die uns die brisante Historie am Ende der Thatcher-Ära glaubwürdig näher bringen.
Eine überaus gekonnte Mischung aus Unterhaltung und politischem Tiefgang!
Dieses Buch empfiehlt Silvia Engel – WeinLese